Eine kleine Übersicht über intern entwickelte Analysen und Methoden zu fachplanerischen Fragestellungen aus der Landschaftsplanung und Wildtierökologie. Die Analysen und angewandte Methodik basieren auf ESRI Python-Logik und setzen sowohl auf bestehende (ESRI) Analysealgorithmen als auch auf unabhängig entwickelte Ergänzungen oder einer Kombination aus beiden. Somit erfüllen die Analysen wissenschaftlich anerkannte Prozess-Algorithmen und Prozessketten.

Die Potentialanalyse ermittelt auf Basis von Abstandskriterien (Negativkriterien) räumlich verortete Flächenkulissen in einer Region. Dies kann u.a. in der Regionalplanung zur Findung potenzieller Windpotentialgebiete (Weißflächen oder auch Windeignungsgebiete) Anwendung finden.
Mittels einer Steuertabelle werden die erforderlichen Kriterien und ihre Abstände (Pufferung des Ausschlussbereiches) definiert. Funktionen wie u.a. Select, Union, Dissolve und Erase ermitteln die „Negativwerte“ und erstellen abschließend die Flächenkulisse.
Mit der Observer – Sichtfeldanalyse können für gutachterliche Untersuchungen, wie beispielsweise Horstkartierung oder Raumnutzung, die einsehbaren Bereiche (Sichtfeld) visualisiert werden, wie sie von definierten Positionen aus im Gelände einsehbar wären bzw. sind. Ebenso können auch die nicht einsehbaren Bereiche definiert und so optionale Positionen bestimmt werden, um die Einsehbarkeit zu optimieren. Als Ausgabe stehen die Sichtfelder je Observerposition sowie die simulierten nicht einsehbaren Bereiche als Raster und Shape zur Verfügung. Optional können auch kumulierte Sichtfelder generiert werden, also die Bereiche, wo sich Sichtfelder von mehr als einem Observer überlappen.

Mit der Sichtbarkeitsanalyse, gemeinhin als ZVI (Zone of Visual Influence-Impact) bekannt, werden die Sichtbarkeit geplanter oder vorhandener, baulicher Objekte ermittelt. Diese Ermittlung erfolgt über einen komplexen Algorithmus, welcher auf Basis der Geländetopografie, der auf dem Gelände stehenden verschattenden Elemente (Wald, Bäume, Hecken, Gebäude usw.) einem simulierten Betrachter, die Sichtbarkeit von Objekten in einem Gelände visualisiert. Die Analyse erfolgt standardmäßig in einem Radius von 10km.
Für die verschattenden Elemente stehen zwei Höhenklassen zur Verfügung.
- Standardhöhen: Gebäude 12m; Gewerbe 15m; Hecken, Knick, Strauch- Baumgehölz, Alleen 10m; Bäume 15m; Wald 25m Dies ist der anzuwendende Standard.
- Reale mittlere Höhen (diese ermitteln sich aus den allgemein bekannten definierten Höhenklassen der Landnutzung): Gebäude 6m-80m (optional größer 100m); Gewerbe 15m; Hecken, Knick 4m, Strauch- Baumgehölz 8m, Alleen 35m; Laubwald 20m, Mischwald 25m, Nadelwald 30m, sonst. Wald 18m.
Die Sichtbarkeitsanalyse dient der großmaßstäblichen Betrachtung (Visualisierung), z.B. auf Gemeinde-, Landkreis- oder Länderebene.
Optional kann der Zuwachs ermittelt werden. Der Zuwachs ist die Sichtbarkeit, welche durch die geplanten Objekte neu entsteht.
Darüber hinaus kann auch die Bilanzierung der Sichtbarkeit, z.B. als landschaftsplanerischer Aspekt oder für andere räumliche Belange ermittelt werden. Die Bilanzierung erfolgt z.B. in der Windenergieplanung standardmäßig im Radius der 15fachen Gesamthöhe, z.B. eines geplanten Windkraftanalagentyps mit dem Landschaftsbild (LABI).
Mit der Lebensraum-Habitatanalyse werden mittels spezieller Algorithmen (Overly-Fuzzy-Logik-PGR) potenzielle Lebensraumhabitate auf Basis ökologischer und anthropogener Parameter ermittelt sowie statistisch ausgewertet. Dieser Algorithmus ermöglicht es, räumliche Werteklassen z.B. von Habitaten, mit artspezifischen Verhaltenseigenschaften zu kumulieren.
Diese Analyse ist in der Landschaftsplanung für planungsrelevanten Vogelarten, Säugetiere und Amphibien verfügbar, kann aber auch für andere Spezies Anwendung finden.
Als Ausgabe stehen zum einen die Lebensräume- und Habitatbewertung bis zu 9 Wertstufen, zum anderen eine statistische Auswertung der wahrscheinlichsten Häufigkeiten, wo eine Art räumlich zu erwarten ist, zur Verfügung.
Ergänzend können auf diesem Ergebnis Korridore und Reviere ermittelt werden. Dies dient zum einen potentiell geeignete Habitate zu verbinden oder auf Grund der Summe und Verteilung dieser, zusammenhängende Reviere zu bestimmen. Für die Ermittlung dieser Räume greift der Algorithmus auf die im Vorfeld Ermittelten Werte wie
- Wertstufen,
- Größe,
- Häufigkeit
- und Entfernung zueinander
der Habitatanalyse zurück. Diese können multioptional definiert werden.
Mit den Analysemöglichkeiten der Telemetrie– und statistischen Auswertung ist man in der Lage, erfasste telemetrische Sensordaten umfangreich zu analysieren, auszuwerten und zu Visualisieren. Telemetrische Sensordaten können zum Beispiel GPS-Daten aus einer Telemetrie Erfassung planungsrelevanter Tierarten sein.
Mit diesen Daten ist es möglich, sowohl die zeitlich-räumlichen Cluster zu erfassen und auszuwerten als auch ihre räumliche Position (z.B. Höhe) dreidimensional zu visualisieren und wiederum mit ihrem zeitlichen Cluster in Beziehung zu setzen.
Eine mögliche Auswertung und Visualisierung könnten darlegen, wann, wo, wie oft und in welcher Höhe eine Art in einem Raum vorkommt.
Als Ausgabe stehen räumlich- zeitliche Kluster Visualisierungen sowie räumliche 3D-Visualisierungen z.B. in Zeitreihen zur Verfügung. Ebenso können statistische Auswertungen wie Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten, Tendenzen usw. ausgegeben werden.


Mit den Analysemöglichkeiten zu den Anforderungen der Ausführungsplanung stehen diverse Methoden zur Verfügung. Häufig angewendete Analysen befassen sich mit
- Boden, Bodenbewegung
- Grundwasser
- Fließgewässer, fließverhalten Oberflächenwasser
- Kosten-Distanz Analyse (Verbindung von P1 zu P5 ohne über P2, P3 und P4 = [P4 nur, wenn dieser y entspricht] zu laufen) usw.
- Netzwerkanalyse und weiteren Methoden.
In diesem Beispiel wird für eine Maßnahme im Gelände mittels eines vermessenem Oberflächenmodells die mögliche Vernässung im Zuge unterschiedlicher Zulaufmengen und künstlich angelegten Senken simuliert. Als Ausgabe stehen endsprechend den Anforderungen unterschiedliche Datenformate wie Tabellen, Raster, Shape, Vektor zur Verfügung.